Interview zum Thema Global Sourcing
Herr Leutenegger, welches sind die Treiber von Global Sourcing?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Treiber, wieso sich ein Unternehmen für diesen Schritt entscheidet. Unbestrittener Haupttreiber, dies zeigte auch die letzte Umfrage im Frühjahr 2017 von procure.ch, der Berner Fachhochschule und der HWT Chur, sind Kosteneinsparungen in der Beschaffung. Des Weiteren gehören die mangelnde Verfügbarkeit von Vorprodukten, zum Beispiel Kupfer aus Chile, seltene Erden aus China, oder der Zugriff auf neue Technologien zu den Gründen, wieso Firmen internationale Beschaffung betreiben. Auch können Global-Sourcing Aktivitäten ein Treiber für die Erschliessung neuer Absatzmärkte sein, da dadurch bereits wertvolle Kontakte mit potenziellen ausländischen Geschäftspartnern geknüpft wurden.
Weshalb ist Global Sourcing ein wirkungsvolles Instrument für Unternehmen?
Damit Global Sourcing zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Faktor innerhalb eines
Global Sourcing beginnt vor der Haustüre
Die detaillierte Bestands- und Beschaffungsmarktaufnahme ist die Grundvoraussetzung für eine allfällige Global-Sourcing-Entscheidung.
Die Beschaffung hat innerhalb der letzten Jahre massiv an Bedeutung gewonnen. Dies nicht zuletzt dank der Erkenntnis, dass mittlerweile bei den meisten industriellen Unternehmen der Materialkostenanteil gemessen am Gesamtumsatz mehr als 50% beträgt. Dementsprechend gross sind die Hebel, welche innerhalb der Einkaufsabteilungen bewegt werden können, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Vertriebsmarkt zu erhöhen. Nicht nur die aktuelle Euro-Schwäche und die dadurch immer mehr unter Druck stehende Profitabilität, sondern auch der gestiegene globale Konkurrenzkampf in den einzelnen Märkten zwingt Unternehmen, über alternative Beschaffungsmöglichkeiten nachzudenken und neue Wege zu begehen. Vielfach wird in diesem Zusammenhang das Global Sourcing als rettende Lösung angesehen.